Der Wechselwirkungscheck – mit den richtigen Maßnahmen unerwünschte Begleiterscheinungen bei Medikamenten vermeiden

Der Wechselwirkungscheck – mit den richtigen Maßnahmen unerwünschte Begleiterscheinungen bei Medikamenten vermeiden

Tim Bogdan

June 19, 2024

Morgens zwei von den großen roten Tabletten und eine längliche Kapsel, mittags dann die kleine weiße und abends noch einmal zwanzig Tropfen Saft – wenn Menschen mehrere Pharmazeutika einnehmen müssen, dann sollten sie Vorsicht walten lassen. Denn nicht selten treten neben dem erwünschten Wirkeffekt auch noch zahlreiche andere eher negative Begleiterscheinungen zutage. Vor allem Polymedikation, also die gleichzeitige Einnahme von mehr als 5 Pharmazeutika, kann gesundheitsgefährdende Wechselwirkungen hervorrufen. Sie entstehen, wenn die einzelnen Arzneimittelbestandteile einen chemischen Prozess initiieren.

Angesichts dessen ist es wichtig, dass pharmazeutische Mitarbeiter einen Wechselwirkungscheck durchführen. Denn nicht selten wissen die einzelnen behandelnden Ärzte eines Patienten gar nicht um die verordneten Arzneimittel anderer Mediziner. Infolgedessen ist dann die Gefahr von unerwünschten Wechselwirkungen bei den Medikamenten besonders hoch. Mitarbeiter aus der Pharmazie erkennen sicher, ob sich verschiedene Arzneimittel miteinander vertragen. Sie können sowohl die Patienten als auch Mitarbeiter von Pflegediensten über etwaige Gesundheitsrisiken aufklären.

Wir von hellomed unterstützen ambulante Pflegedienste bei ihrer Arbeit und bieten unter anderem einen Wechselwirkungscheck an. So können sich die Mitarbeiter dann auf die wesentlichen Aspekte der Pflege, Versorgung und Betreuung hilfsbedürftiger Menschen konzentrieren. Gleichzeitig reduziert sich auch der Arbeitsaufwand nachhaltig für die Pflegekräfte, weil unerwünschte Medikamentenwechselwirkungen vermieden werden können und so die Gesundheit der Patienten zukünftig sichergestellt ist.

Was ist eine Wechselwirkung?

Der Begriff bezeichnet die Interaktion von Arzneimitteln bei gleichzeitiger Gabe. In der Regel erfolgt durch die aufeinanderfolgende Einnahme meist eine Verstärkung der Wirkung, seltener eine Abschwächung. Doch auch der Wirkeintritt sowie die Wirkdauer können verändert sein.

Das Thema Medikamentenwechselwirkung ist vor allem bei älteren Menschen hochbrisant. Denn mit zunehmendem Alter steigt nicht nur die Anzahl der einzunehmenden Arzneimittel, gleichzeitig arbeiten Nieren und Leber nicht mehr so effektiv, weshalb die Verstoffwechselung von Abbauprodukten verzögert ist. Das kann die Interaktion von Arzneimitteln signifikant verstärken. Zudem erhalten mehr als die Hälfte aller älteren Menschen Arzneimittel von mehr als drei verschiedenen Medizinern, was die Gefahr von Wechselwirkungen drastisch erhöht, da die behandelnden Ärzte nicht miteinander kommunizieren.

Der jüngste Arzneimittelreport hält fest, dass mehr als die Hälfte aller Patienten, die älter als 65 Jahre ist, über fünf verschiedene Pharmazeutika einnehmen. Zugleich ist mindestens eine Kombination davon als kritisch zu bewerten. Mit jedem zusätzlichen Arzneimittel steigt die Gefahr der Wechselwirkung massiv an. Offiziellen Schätzungen zufolge sind Medikamentenwechselwirkungen die Ursache für jede 5. Krankenhauseinweisung bei Patienten über 65 Jahren. Dies ist nicht verwunderlich. Denn Arzneimittel, welche unerwünschte Effekte hervorrufen, können zu Magenblutungen und Nierenschäden führen, aber auch den Allgemeinzustand negativ beeinflussen und so Stürze begünstigen.

Was ist der Unterschied zwischen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind wichtige Begriffe bei Medikamenten, die oft verwechselt werden. Wechselwirkungen passieren, wenn man zwei oder mehr Medikamente gleichzeitig einnimmt und sie sich gegenseitig beeinflussen. Diese Kombination kann die Wirkung der Medikamente verändern oder neue Nebenwirkungen verursachen. Nebenwirkungen sind unerwünschte Effekte, die auftreten, wenn man ein Medikament einnimmt, wie zum Beispiel Übelkeit oder Kopfschmerzen. Diese Reaktionen entstehen direkt durch das Medikament und können mild oder stark sein. Kurz gesagt: Wechselwirkungen entstehen durch die Kombination von mehreren Medikamenten, während Nebenwirkungen von einem einzigen Medikament kommen. Was Sie bei Nebenwirkungen insbesondere beachten sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel: Nebenwirkungen von Medikamenten: Das sollten Sie wissen

 

Wechselwirkungen

Nebenwirkungen

Definition

Effekte durch die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente

Unerwünschte Effekte eines einzelnen Medikaments

Ursache

Chemische oder pharmakologische Interaktion zwischen Medikamenten

Pharmakologische Wirkung des Medikaments

Häufigkeit

Tritt auf, wenn mehrere Medikamente zusammen eingenommen werden

Kann bei jeder Einnahme eines Medikaments auftreten

Auswirkung

Kann Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen, neue Nebenwirkungen verursachen   

Von mild (z.B. Übelkeit) bis schwerwiegend (z.B. Leberschäden)

Beispiele

Blutungsrisiko bei Blutverdünner und Antibiotika

Übelkeit durch Schmerzmittel, allergische Reaktion

Kontrollchecks              

Sorgfältige Überprüfung von Medikamenten-Kombinationen durch Arzt oder Apotheke

Überprüfung auf Dosisanpassung, Wechsel des Medikaments, ärztliche Überwachung   

Wie können sich Patienten vor Wechselwirkungen schützen?

Aktuell fehlen durchschnittlich 50.000 Hausärzte in Deutschland. Das hat zur Folge, dass in manchen Regionen ein Mediziner mehr als 500 Menschen versorgt. Ausreichend Zeit für Gespräche und Aufklärungen bleibt da kaum. Dies erhöht das Risiko für Medikamentenwechselwirkungen erheblich. Patienten sollten deshalb mehr Eigenverantwortung übernehmen und die Medikamentenverordnungen kritisch betrachten. Doch nur selten wird der Beipackzettel wirklich gelesen. Viele Menschen, vor allem Personen über 65 Jahre, fühlen sich überfordert von der Informationsflut und dem Fachjargon.

Experten empfehlen deshalb, sich professionell unterstützen zu lassen. Insbesondere bei Polymedikation ist dies unbedingt ratsam, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Patienten mit mehr als 5 Arzneimitteln sollten deshalb stets einen Medikationsplan mit sich führen, diesen regelmäßig überprüfen lassen und bei Neuverordnungen diesen den behandelnden Medizinern vorlegen.

Viele ambulante Pflegedienste agieren als Schnittstelle, denn sie versorgen und betreuen hilfsbedürftige Patienten. Das Einlösen von Rezepten in der Apotheke, die Verblisterung der Medikamente oder die Überwachung der Einnahme gehören in der Regel zum Alltag. Auch werden die Pflegekräfte häufig bei Fragen oder Unklarheiten zurate gezogen. Doch häufig wissen auch die Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste nicht um die Wechselwirkungen der Arzneimittel. Die Kooperation mit Apotheken und Fachdiensten ist deshalb obligat.

2 Möglichkeiten der Überprüfung auf Wechselwirkungen: Medikationscheck und Medikationsberatung

Unterstützung zur Überprüfung von möglichen Wechselwirkungen erhalten Sie bei Ihrer Apotheke. Diese bietet in der Regel zwei Optionen: Sie kann entweder einen Medikationscheck oder eine umfangreichere Medikationsanalyse durchführen, auch als erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation bekannt.

Der Medikationscheck ist zwar keine standardisierte Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wird aber dennoch von einigen kostenlos über Partner-Programme der jeweiligen Krankenversicherung der Versicherten oder direkt von Apotheken angeboten. Der Umfang ist dabei nicht offiziell festgelegt und variiert je nach Angebot. Im Wesentlichen dient der Medikationscheck der Überprüfung der Medikation von Patienten, um beispielsweise Wechselwirkungen und Doppelmedikation zu erkennen. hellomed bietet dies auch kostenlos Ihren Mitgliedern an.

Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation hingegen bietet eine umfangreicherere individuelle Unterstützung für Patienten im Umgang mit ihrer Medikation und ist gesetzlich geregelt. Bei dieser pharmazeutischen Dienstleistung werden nicht nur potenzielle arzneimittelbezogene Probleme wie Wechselwirkungen, Doppelmedikation, Dosierung und sachgerechte Lagerung betrachtet, sondern auch persönliche Faktoren wie Allergien, Lebensstil und psychische Belastungen bewertet. Versicherte mit mindestens 5 Dauermedikamenten haben einmal pro Jahr einen gesetzlichen Anspruch auf die erweiterte Medikationsberatung. Auch hier bietet hellomed dies seinen Mitgliedern kostenlos an.

Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Artikel: Erweiterte Medikationsberatung: Medikationsanalyse für eine sichere Arzneimitteltherapie

Wechselwirkungschecks für ambulante Pflegedienste

Nicht nur die medizinische Versorgung hat drastische Züge angenommen, auch die pflegerische. Während immer weniger Pflegekräfte vor allem im ambulanten Umfeld arbeiten, steigt gleichzeitig die Zahl der pflegebedürftigen Menschen an. Ferner nimmt auch der Umfang der Arbeit stetig zu. So erhöht sich der zeitliche Aufwand aufgrund von Multimorbidität, Polymedikation oder Administration enorm. Infolgedessen müssen Pflegekräfte immer mehr leisten – teilweise auch ohne Fachausbildung. Denn um die Pflege im ambulanten Setting sicherzustellen, beschäftigen die meisten Pflegedienste vermehrt Hilfskräfte. Sie leisten wertvolle Unterstützung bei der Versorgung und Betreuung von Patienten. Doch Pflegehilfskräfte dürfen viele Tätigkeiten gesetzlich nicht ausführen. Deswegen ist es wichtig, dass ambulante Pflegedienste verschiedene Aufgaben delegieren, damit die Mitarbeiter ihren Fokus auf die Pflege legen können.

Die Zusammenarbeit mit Apotheken ist hier besonders hervorzuheben. Denn die Apotheken stellen das notwendige Personal und Wissen zur Verfügung, um beispielsweise die Verblisterung  (Vorsortierung der Arzneimittel zur Erleichterung der Medgabe), Medikationschecks oder Wechselwirkungschecks durchzuführen. In wenigen Schritten können pharmazeutische Mitarbeiter die Medikamente einzelner Patienten überprüfen, Wechselwirkungen ermitteln und die Arzneimittel bereitstellen. Dadurch lassen sich potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme vermeiden. Der Rat qualifizierter Pharmazeuten kann bei Fragen oder Unklarheiten bezüglich der Medikamente helfen. Denn die Gesundheit der Patienten steht an erster Stelle.

Diese Unterstützung bieten wir von hellomed für professionell Pflegende an. Nutzen Sie als ambulanter Pflegedienst unsere Expertise, um die Medikationen auf Richtigkeit zu prüfen, Arzneimittelwechselwirkungen zu ermitteln oder Pharmazeutika zu verblistern. So bleibt Ihnen ausreichend Zeit für die Pflege und Versorgung hilfsbedürftiger Menschen.

Fazit

Der Begriff „Wechselwirkungscheck“ umfasst alle Maßnahmen, welche dazu dienen, unerwünschte Interaktionen von Medikamenten zu ermitteln. Dieser umfasst unter anderem die Überprüfung der Notwendigkeit, die Abstimmung der Dosis auf Konstitution, Alter und Gesundheitszustand sowie die Darlegung von Polymedikation aufgrund unterschiedlicher Mediziner. Ziel ist es, die medizinisch verordneten Medikamententherapien sicherzustellen, aber gleichzeitig auch gesundheitliche Risiken durch Medikamenteninteraktionen zu vermeiden.

Besonders Menschen mit mehreren Erkrankungen oder Personen über 65 Jahre sind häufig von Medikamentenwechselwirkungen betroffen. Etwa jeder 5. Krankenhausaufenthalt ist bei diesen beiden Patientengruppen auf eine unerwünschte pharmazeutische Interaktion zurückzuführen. Medikationschecks oder kostenlose erweiterte Medikationsberatungen helfen hierbei, Medikamentenwechselwirkungen zu erkennen und zu beheben.

Ambulante Pflegedienste können die Überprüfung nur selten übernehmen. Denn sie verfügen in der Regel nicht über die zeitlichen Ressourcen sowie über die notwendige pharmazeutische Expertise. Aus diesem Grund ist es hilfreich, wenn ambulante Pflegedienste auch zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit mit Apotheken kooperieren. Hellomed unterstützt mit diversen Leistungen und hilft dadurch, die Versorgung hilfsbedürftiger Menschen mit Medikation sicherzustellen. Überzeugen Sie sich selbst!

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Morgens zwei von den großen roten Tabletten und eine längliche Kapsel, mittags dann die kleine weiße und abends noch einmal zwanzig Tropfen Saft – wenn Menschen mehrere Pharmazeutika einnehmen müssen, dann sollten sie Vorsicht walten lassen. Denn nicht selten treten neben dem erwünschten Wirkeffekt auch noch zahlreiche andere eher negative Begleiterscheinungen zutage. Vor allem Polymedikation, also die gleichzeitige Einnahme von mehr als 5 Pharmazeutika, kann gesundheitsgefährdende Wechselwirkungen hervorrufen. Sie entstehen, wenn die einzelnen Arzneimittelbestandteile einen chemischen Prozess initiieren.

Angesichts dessen ist es wichtig, dass pharmazeutische Mitarbeiter einen Wechselwirkungscheck durchführen. Denn nicht selten wissen die einzelnen behandelnden Ärzte eines Patienten gar nicht um die verordneten Arzneimittel anderer Mediziner. Infolgedessen ist dann die Gefahr von unerwünschten Wechselwirkungen bei den Medikamenten besonders hoch. Mitarbeiter aus der Pharmazie erkennen sicher, ob sich verschiedene Arzneimittel miteinander vertragen. Sie können sowohl die Patienten als auch Mitarbeiter von Pflegediensten über etwaige Gesundheitsrisiken aufklären.

Wir von hellomed unterstützen ambulante Pflegedienste bei ihrer Arbeit und bieten unter anderem einen Wechselwirkungscheck an. So können sich die Mitarbeiter dann auf die wesentlichen Aspekte der Pflege, Versorgung und Betreuung hilfsbedürftiger Menschen konzentrieren. Gleichzeitig reduziert sich auch der Arbeitsaufwand nachhaltig für die Pflegekräfte, weil unerwünschte Medikamentenwechselwirkungen vermieden werden können und so die Gesundheit der Patienten zukünftig sichergestellt ist.

Was ist eine Wechselwirkung?

Der Begriff bezeichnet die Interaktion von Arzneimitteln bei gleichzeitiger Gabe. In der Regel erfolgt durch die aufeinanderfolgende Einnahme meist eine Verstärkung der Wirkung, seltener eine Abschwächung. Doch auch der Wirkeintritt sowie die Wirkdauer können verändert sein.

Das Thema Medikamentenwechselwirkung ist vor allem bei älteren Menschen hochbrisant. Denn mit zunehmendem Alter steigt nicht nur die Anzahl der einzunehmenden Arzneimittel, gleichzeitig arbeiten Nieren und Leber nicht mehr so effektiv, weshalb die Verstoffwechselung von Abbauprodukten verzögert ist. Das kann die Interaktion von Arzneimitteln signifikant verstärken. Zudem erhalten mehr als die Hälfte aller älteren Menschen Arzneimittel von mehr als drei verschiedenen Medizinern, was die Gefahr von Wechselwirkungen drastisch erhöht, da die behandelnden Ärzte nicht miteinander kommunizieren.

Der jüngste Arzneimittelreport hält fest, dass mehr als die Hälfte aller Patienten, die älter als 65 Jahre ist, über fünf verschiedene Pharmazeutika einnehmen. Zugleich ist mindestens eine Kombination davon als kritisch zu bewerten. Mit jedem zusätzlichen Arzneimittel steigt die Gefahr der Wechselwirkung massiv an. Offiziellen Schätzungen zufolge sind Medikamentenwechselwirkungen die Ursache für jede 5. Krankenhauseinweisung bei Patienten über 65 Jahren. Dies ist nicht verwunderlich. Denn Arzneimittel, welche unerwünschte Effekte hervorrufen, können zu Magenblutungen und Nierenschäden führen, aber auch den Allgemeinzustand negativ beeinflussen und so Stürze begünstigen.

Was ist der Unterschied zwischen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind wichtige Begriffe bei Medikamenten, die oft verwechselt werden. Wechselwirkungen passieren, wenn man zwei oder mehr Medikamente gleichzeitig einnimmt und sie sich gegenseitig beeinflussen. Diese Kombination kann die Wirkung der Medikamente verändern oder neue Nebenwirkungen verursachen. Nebenwirkungen sind unerwünschte Effekte, die auftreten, wenn man ein Medikament einnimmt, wie zum Beispiel Übelkeit oder Kopfschmerzen. Diese Reaktionen entstehen direkt durch das Medikament und können mild oder stark sein. Kurz gesagt: Wechselwirkungen entstehen durch die Kombination von mehreren Medikamenten, während Nebenwirkungen von einem einzigen Medikament kommen. Was Sie bei Nebenwirkungen insbesondere beachten sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel: Nebenwirkungen von Medikamenten: Das sollten Sie wissen

 

Wechselwirkungen

Nebenwirkungen

Definition

Effekte durch die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente

Unerwünschte Effekte eines einzelnen Medikaments

Ursache

Chemische oder pharmakologische Interaktion zwischen Medikamenten

Pharmakologische Wirkung des Medikaments

Häufigkeit

Tritt auf, wenn mehrere Medikamente zusammen eingenommen werden

Kann bei jeder Einnahme eines Medikaments auftreten

Auswirkung

Kann Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen, neue Nebenwirkungen verursachen   

Von mild (z.B. Übelkeit) bis schwerwiegend (z.B. Leberschäden)

Beispiele

Blutungsrisiko bei Blutverdünner und Antibiotika

Übelkeit durch Schmerzmittel, allergische Reaktion

Kontrollchecks              

Sorgfältige Überprüfung von Medikamenten-Kombinationen durch Arzt oder Apotheke

Überprüfung auf Dosisanpassung, Wechsel des Medikaments, ärztliche Überwachung   

Wie können sich Patienten vor Wechselwirkungen schützen?

Aktuell fehlen durchschnittlich 50.000 Hausärzte in Deutschland. Das hat zur Folge, dass in manchen Regionen ein Mediziner mehr als 500 Menschen versorgt. Ausreichend Zeit für Gespräche und Aufklärungen bleibt da kaum. Dies erhöht das Risiko für Medikamentenwechselwirkungen erheblich. Patienten sollten deshalb mehr Eigenverantwortung übernehmen und die Medikamentenverordnungen kritisch betrachten. Doch nur selten wird der Beipackzettel wirklich gelesen. Viele Menschen, vor allem Personen über 65 Jahre, fühlen sich überfordert von der Informationsflut und dem Fachjargon.

Experten empfehlen deshalb, sich professionell unterstützen zu lassen. Insbesondere bei Polymedikation ist dies unbedingt ratsam, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Patienten mit mehr als 5 Arzneimitteln sollten deshalb stets einen Medikationsplan mit sich führen, diesen regelmäßig überprüfen lassen und bei Neuverordnungen diesen den behandelnden Medizinern vorlegen.

Viele ambulante Pflegedienste agieren als Schnittstelle, denn sie versorgen und betreuen hilfsbedürftige Patienten. Das Einlösen von Rezepten in der Apotheke, die Verblisterung der Medikamente oder die Überwachung der Einnahme gehören in der Regel zum Alltag. Auch werden die Pflegekräfte häufig bei Fragen oder Unklarheiten zurate gezogen. Doch häufig wissen auch die Mitarbeiter der ambulanten Pflegedienste nicht um die Wechselwirkungen der Arzneimittel. Die Kooperation mit Apotheken und Fachdiensten ist deshalb obligat.

2 Möglichkeiten der Überprüfung auf Wechselwirkungen: Medikationscheck und Medikationsberatung

Unterstützung zur Überprüfung von möglichen Wechselwirkungen erhalten Sie bei Ihrer Apotheke. Diese bietet in der Regel zwei Optionen: Sie kann entweder einen Medikationscheck oder eine umfangreichere Medikationsanalyse durchführen, auch als erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation bekannt.

Der Medikationscheck ist zwar keine standardisierte Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, wird aber dennoch von einigen kostenlos über Partner-Programme der jeweiligen Krankenversicherung der Versicherten oder direkt von Apotheken angeboten. Der Umfang ist dabei nicht offiziell festgelegt und variiert je nach Angebot. Im Wesentlichen dient der Medikationscheck der Überprüfung der Medikation von Patienten, um beispielsweise Wechselwirkungen und Doppelmedikation zu erkennen. hellomed bietet dies auch kostenlos Ihren Mitgliedern an.

Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation hingegen bietet eine umfangreicherere individuelle Unterstützung für Patienten im Umgang mit ihrer Medikation und ist gesetzlich geregelt. Bei dieser pharmazeutischen Dienstleistung werden nicht nur potenzielle arzneimittelbezogene Probleme wie Wechselwirkungen, Doppelmedikation, Dosierung und sachgerechte Lagerung betrachtet, sondern auch persönliche Faktoren wie Allergien, Lebensstil und psychische Belastungen bewertet. Versicherte mit mindestens 5 Dauermedikamenten haben einmal pro Jahr einen gesetzlichen Anspruch auf die erweiterte Medikationsberatung. Auch hier bietet hellomed dies seinen Mitgliedern kostenlos an.

Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Artikel: Erweiterte Medikationsberatung: Medikationsanalyse für eine sichere Arzneimitteltherapie

Wechselwirkungschecks für ambulante Pflegedienste

Nicht nur die medizinische Versorgung hat drastische Züge angenommen, auch die pflegerische. Während immer weniger Pflegekräfte vor allem im ambulanten Umfeld arbeiten, steigt gleichzeitig die Zahl der pflegebedürftigen Menschen an. Ferner nimmt auch der Umfang der Arbeit stetig zu. So erhöht sich der zeitliche Aufwand aufgrund von Multimorbidität, Polymedikation oder Administration enorm. Infolgedessen müssen Pflegekräfte immer mehr leisten – teilweise auch ohne Fachausbildung. Denn um die Pflege im ambulanten Setting sicherzustellen, beschäftigen die meisten Pflegedienste vermehrt Hilfskräfte. Sie leisten wertvolle Unterstützung bei der Versorgung und Betreuung von Patienten. Doch Pflegehilfskräfte dürfen viele Tätigkeiten gesetzlich nicht ausführen. Deswegen ist es wichtig, dass ambulante Pflegedienste verschiedene Aufgaben delegieren, damit die Mitarbeiter ihren Fokus auf die Pflege legen können.

Die Zusammenarbeit mit Apotheken ist hier besonders hervorzuheben. Denn die Apotheken stellen das notwendige Personal und Wissen zur Verfügung, um beispielsweise die Verblisterung  (Vorsortierung der Arzneimittel zur Erleichterung der Medgabe), Medikationschecks oder Wechselwirkungschecks durchzuführen. In wenigen Schritten können pharmazeutische Mitarbeiter die Medikamente einzelner Patienten überprüfen, Wechselwirkungen ermitteln und die Arzneimittel bereitstellen. Dadurch lassen sich potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme vermeiden. Der Rat qualifizierter Pharmazeuten kann bei Fragen oder Unklarheiten bezüglich der Medikamente helfen. Denn die Gesundheit der Patienten steht an erster Stelle.

Diese Unterstützung bieten wir von hellomed für professionell Pflegende an. Nutzen Sie als ambulanter Pflegedienst unsere Expertise, um die Medikationen auf Richtigkeit zu prüfen, Arzneimittelwechselwirkungen zu ermitteln oder Pharmazeutika zu verblistern. So bleibt Ihnen ausreichend Zeit für die Pflege und Versorgung hilfsbedürftiger Menschen.

Fazit

Der Begriff „Wechselwirkungscheck“ umfasst alle Maßnahmen, welche dazu dienen, unerwünschte Interaktionen von Medikamenten zu ermitteln. Dieser umfasst unter anderem die Überprüfung der Notwendigkeit, die Abstimmung der Dosis auf Konstitution, Alter und Gesundheitszustand sowie die Darlegung von Polymedikation aufgrund unterschiedlicher Mediziner. Ziel ist es, die medizinisch verordneten Medikamententherapien sicherzustellen, aber gleichzeitig auch gesundheitliche Risiken durch Medikamenteninteraktionen zu vermeiden.

Besonders Menschen mit mehreren Erkrankungen oder Personen über 65 Jahre sind häufig von Medikamentenwechselwirkungen betroffen. Etwa jeder 5. Krankenhausaufenthalt ist bei diesen beiden Patientengruppen auf eine unerwünschte pharmazeutische Interaktion zurückzuführen. Medikationschecks oder kostenlose erweiterte Medikationsberatungen helfen hierbei, Medikamentenwechselwirkungen zu erkennen und zu beheben.

Ambulante Pflegedienste können die Überprüfung nur selten übernehmen. Denn sie verfügen in der Regel nicht über die zeitlichen Ressourcen sowie über die notwendige pharmazeutische Expertise. Aus diesem Grund ist es hilfreich, wenn ambulante Pflegedienste auch zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit mit Apotheken kooperieren. Hellomed unterstützt mit diversen Leistungen und hilft dadurch, die Versorgung hilfsbedürftiger Menschen mit Medikation sicherzustellen. Überzeugen Sie sich selbst!

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