Fortbildung in der Pflege – mehr als nur eine Verpflichtung

Tim Bogdan

30/01/2024

Fortbildungen sind für eine professionelle Pflege unerlässlich. Denn nur durch die persönliche Weiterentwicklung ist es möglich, neue Kompetenzen zu erwerben, fachlich fundiertes Wissen zu erneuern sowie praktische Fertigkeiten zu vertiefen.

Auch in den neuesten Reformvorschlägen, im Rahmen des im Dezember 2023 veröffentlichten Eckpunktepapiers der Pflegekompetenzreform, betont Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Kompetenzstärkung in der Pflege. Das Bundesgesundheitsministerium will in dem Kontext das Berufsbild der Advanced Practice Nurse (APN) nach internationalen Vorbildern etablieren und perspektivisch entsprechende Befugnisse in der Versorgung abhängig von den erworbenen Kompetenzen einführen. 

Für Pflegefachpersonen mit APN-Master-Abschluss heißt das zum Beispiel, sie sollen entsprechend der im Studium vermittelten Kompetenzen weitergehende Befugnisse im Rahmen der Verordnung von häuslicher Krankenpflege, von Hilfsmitteln und ggf. von bestimmten Arzneimitteln erhalten. Über die Reformen hinaus sind Fortbildungen in der Pflege auch gesetzlich vorgeschrieben. Jeder Arbeitgeber hat die Pflicht, die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen nach dem aktuellen Stand evidenzbasierter Erkenntnisse aus der Forschung sicherzustellen. Um dies zu gewährleisten, werden Fortbildungen notwendig.

Zudem hat sich seit mehreren Jahren die Akademisierung in der Pflege etabliert. In verschiedenen Studiengängen wird neuestes Wissen vermittelt. Um auch für nicht-akademisierte Pflegekräfte den Zugang zu aktuellen Erkenntnissen aus Forschung und Wissenschaft sicherzustellen, bieten sich Fortbildungen in der Pflege an.

Die Rolle der Fortbildung bei der Qualitätssicherung in der Pflege

Egal ob im stationären oder im ambulanten Umfeld – Qualitätsprüfungen gehören zum Alltag. Zum einen sollen so die Stärken einer Einrichtung hervorgehoben werden, zum anderen wird dadurch der Evaluationsbedarf sichtbar gemacht. Die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen sind von Patienten sowie den Angehörigen aber auch für die Öffentlichkeit anhand des Transparenzberichts einsehbar.

Durchschnittliche oder gar schlechte Ergebnisse wirken sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit aus. Denn potenzielle Patienten oder Bewohner präferieren für die künftige ambulante oder stationäre Versorgung in der Regel eine Einrichtung mit den besten Kritiken.

Um eine gute Bewertung zu erhalten, sollten Sie also am besten nicht nur Wert auf den Pflegeprozess, die Dokumentation, die Hygiene und die Patientensicherheit legen, sondern auch ein besonderes Augenmerk auf die Qualifikationen des Personals richten.

Fortbildungen verschiedenster Art verbessern die Kompetenzen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Mit Hilfe kurzer Schulungen wird sichergestellt, dass alle Aufgaben richtig und vollständig ausgeführt werden. Vor allem die Pflege, welche durch den demografischen Wandel und die fortschreitende Digitalisierung immer komplexer wird, benötigt regelmäßige Fortbildungen. Nur so ist es möglich, dass die Qualität in diesem aktiven Prozess nicht zu kurz kommt.

Pflichtfortbildungen in der Pflege & staatliche Förderungen

Wenn Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken möchten, können sie dies ganz einfach über eine Fortbildung der Beschäftigten erreichen. Dennoch gehen die Angebote selten über sogenannte “Pflichtfortbildungen” hinaus. Dabei unterstützt der Staat Kliniken, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienstleister sogar mit finanziellen Mitteln, wenn diese in Fort- und Weiterbildungen investieren. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es so möglich, die Qualifikation des Personals zu verbessern, die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen und die Arbeitsmotivation zu steigern.

Mit neuen Fortbildungen immer up-to-date und Fortbildungspunkte sammeln

Man lernt nie aus.  Die meisten Beschäftigten kennen Pflichtfortbildungen in der Pflege wie die jährlichen Notfall-, Hygiene- und Brandschutz-Fortbildungen bereits. Doch es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten zu unterschiedlichsten Themenbereichen und Arbeitsgebieten. Abhängig von dem praktischen Umfeld, den damit verbundenen Anforderungen und den persönlichen Interessen können Sie aus einem breit gefächerten Fortbildungsangebot wählen. Dazu zählen zum Beispiel:

      • Ernährung und Medikation
      • Infektionskontrolle im häuslichen Umfeld
      • Weiterbildung für mobile Pflegekräfte
      • professionelle Kommunikation mit Pflegebedürftigen
      • der Umgang mit Mobbing in der Pflege
      • Beschäftigungsangebote für Senioren
      • digitale Medien in der Biographiearbeit
      • Tiere in der Heimbetreuung

Doch auch spezielle Fortbildungen im Bereich „Pharmazie“ können helfen, hochwertige Pflege sicherstellen. Hier stehen vor allem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und der Praxisbezug im Vordergrund. Zu den aktuellen Pflegefortbildungen mit Schwerpunkt „Pharmazie“ zählen zum Beispiel

      • Anwendung von Arzneimitteln und Medizinprodukten bei bestimmten Indikationen
      • Schulung zum Thema „Parenterale Ernährung“
      • Umgang mit PEG-/PEJ-Sonden
      • patientenindividuelle Arzneimittelverblisterung in der Pflege

Fortbildungspunkte in der Pflege lassen sich zu diesen Themen sammeln. Achten Sie hierbei auf die Zertifizierung der jeweiligen Kursanbieter. Sobald diese über Portale wie z.B. “RbP – Registrierung beruflich Pflegender” zertifiziert sind, können Sie staatlich anerkannte Fortbildungspunkte sammeln. Die Kursauswahl und Anzahl der Fortbildungspunkte der jeweiligen Fortbildung können Sie auf der  entsprechenden Portalwebseite einsehen und sich sich als professionell Pflegende zusätzlich dort auch registrieren.

Wir von hellomed sind auch für das Sammeln von Fortbildungspunkten zertifiziert und unterstützen darüber hinaus Pflegedienste und andere Arbeitgeber in der Pflege auf vielfältige Art und Weise. Mit unserer Hilfe haben Mitarbeiter mehr Zeit, in ihre Fortbildung zu investieren. Denn die bestmögliche Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit Qualität und Kompetenz steht für uns an erster Stelle.

Spezielle Fortbildung: Verblisterung in der Pflege

Seit einigen Jahren wird die Verblisterung in Deutschland sowohl im ambulanten Setting als auch in Pflegewohnheimen durchgeführt. Ziel ist es, das Pflegepersonal zu entlasten und die Versorgung von Patienten somit nachhaltig zu verbessern.

Die Vorteile der Verblisterung liegen auf der Hand: Insbesondere bei Menschen unter Polymedikation treten dank der Verblisterung weniger Fehler auf, was dann seltener zu Krankenhauseinweisungen aufgrund von Medikamentennebenwirkungen hat. Auch die Pflegekräfte profitieren, denn ihnen bleibt mehr Zeit für die Pflege an den Patienten, was die Zufriedenheit deutlich steigert.

Jede Form der Entlastung ist gern gesehen. Und so sollten auch spezifische Fortbildungen zum Thema „Verblisterung“ von Pflegefachkräften wahrgenommen werden, um richtig mit dieser Art der Medikamentenvergabe umzugehen. Dieses Angebot ist sowohl für das Personal in der ambulanten Versorgung geeignet als auch für Pflegekräfte in stationären Bereichen. Denn die Verblisterung betrifft jedes Setting und ist daher von hoher beruflicher Relevanz. Wer sich bereit erklärt, durch eine Fortbildung in der Pflege neues Wissen zu erlangen und mehr Praxisimplementierungen zu erfahren, wird mehr Qualität in die eigene Arbeit bringen. 

Sofern Sie die Medikamentenversorgung mit hellomed in Anspruch nehmen, bekommen Sie von uns immer eine Schulung zum Thema Verblisterung angeboten.

Zusätzlich stellt hellomed für das Pflegepersonal auch Teilnahmezertifikate aus, welche dem medizinischen Dienst (MD) als Fortbildungsnachweis dargelegt werden können.

Praxistransfer einfach gemacht

Interaktive Fortbildungsangebote wie Online-Seminare oder Hybrid-Lehrgänge sind eine perfekte Möglichkeit, um einerseits theoretisches Wissen zu vermitteln und andererseits auch den Transfer in die Praxis zu begleiten.

Online-Seminare richten sich an Pflegekräfte in verschiedenen ambulanten und stationären Tätigkeitsfeldern. Neben der Wissensvermittlung hat auch die praktische Umsetzung in den Pflegeeinrichtungen Priorität. Per Chat ist es möglich, sich während der Vorträge mit Dozenten und Dozentinnen sowie anderen Seminarteilnehmern auszutauschen und so direktes Feedback zu erhalten.

Auch Hybrid-Lehrgänge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei Pflegefachkräften. Die maximale Flexibilität macht das Lernen bequem und individuell. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten Lernmaterial, welches sie selbständig erarbeiten. Für den praktischen Teil nehmen sie Präsenzunterricht wahr. So wird sichergestellt, dass das theoretisch erarbeitete Wissen auch verstanden und korrekt in die Praxis umgesetzt wird.

Fazit

Fortbildungen in der Pflege sind wie Salz in der Suppe. Vor allem weil der demographische Wandel, Personalmangel und die Zunahme administrativer Aufgaben den Beruf immer komplexer machen, muss die persönliche Fortbildung von zentraler Bedeutung bleiben. Nur durch eine stetige Wissenserweiterung ist es möglich, den Herausforderungen zu begegnen und gleichzeitig die berufliche Motivation aufrechtzuerhalten.

Neben den gängigen Pflichtfortbildungen offerieren viele Arbeitgeber zudem auch spezielle Angebote, welche auf das jeweilige Tätigkeitsfeld zugeschnitten ist. hellomed greift dabei den Pflegekräften unter die Arme und entlastet, damit genug Zeit für Fortbildungen bleibt.

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