Mangelernährung im Alter erkennen und behandeln

Tim Bogdan

18/03/2024

Pflegeautorin Sonja Fröse

Dieser Artikel wurde verfasst von der Pflegeautorin Sonja Fröse. Als gelernte Krankenschwester (Pflegefachkraft) möchte Sie die aktuellsten Informationen des Gesundheitswesens verbreiten und unterstützt hellomed mit ihrer Kompetenz.

Nie zuvor gab es so viele Menschen, die älter als 100 Jahre alt sind. Was für ein schönes Alter, oder? Zeitgleich ist häufig festzustellen, dass mit zunehmendem Alter teilweise massive Formen der Mangelernährung bestehen.

Die WHO unterteilt zwischenzeitlich vier Altersklassen bei Senioren:

1. Junge Alte (Alter zwischen 60/65 bis 74 Jahre) 

2. Betagte und Hochbetagte (Alter zwischen 75 und 89 Jahre)

3. Höchstbetagte (Alter zwischen 90 und 99 Jahre) und

4. Langlebige (Alter ab 100 Jahre). 

Mangelernährung im Alter (egal in welcher Altersklasse) erhöht das Sterblichkeitsrisiko.  Mangelernährte Personen haben ein höheres Risiko zu stürzen, Wunden heilen schlechter, Muskeln bilden sich zurück und die Krankheitsanfälligkeit steigt. Deshalb sollte aktiv, frühzeitig und in Verbindung mit der pflegerischen Versorgung etwas gegen Mangelernährung getan werden.

Formen der Mangelernährung

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) gibt es derzeit keine einheitliche Definition von Mangelernährung, das macht die Angabe von einheitlichen statistische Zahlen schwierig. 

Bereits 2010 wurde der Expertenstandard „Ernährungsmanagement“ für die professionelle Pflege veröffentlicht (und 2017 aktualisiert). Die ausreichende orale Nährstoff- und Nahrungsaufnahme ist hier das ausdrückliche Ziel. Dabei werden umfangreiche und komplexe Informationen zur Verfügung gestellt, z. B. Risikofaktoren für Mangelernährung und Dehydration. Es gilt also erstmal das Bewußtsein für die (häufig schleichende) Mangelernährung zu schaffen.

Während die „jungen Alten“ eher mit Übergewicht  und dessen Folgen zu tun haben, ggf. einhergehend mit einer quantitativen Mangelernährung, ist bei den Hoch- und Höchstbetagten sowie den Langlebigen meist eine signifikante kombinierte Mangelernährung feststellbar. Dabei werden eine

quantitative Mangelernährung als eine unzureichende Energieaufnahme und eine

qualitative Mangelernährung  als eine unzureichende Versorgung mit Protein und Nährstoffen  unterschieden.

Hellomed möchte als aktiver Gestalter innerhalb der deutschen Gesundheitsversorgung die Mangelernährung (Malnutrition) von Senioren und Hochaltrigen reduzieren. Neben der Medikamentensicherheit  sind eine tägliche ausreichende Vitamin- und Nährstoffversorgung für den  Alltag von Senioren und ihren Angehörigen eine Maßnahme zur Gesunheitsprävention. Hellomed als engagierte und praxisnahe Versandapotheke kann mit einer abgestimmten und qualitativhochwertigen Zusatz-Versorgung für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden sorgen. 

Mangelernährung im Alter häufiger als gedacht

In diversen stationären und ambulanten Studien mit Senioren der unterschiedlichen Altersgruppen wurden Mangelernährungsquoten von bis zu 90 % ermittelt.  Selbst die Gefahr zur Mangelernährung steigt mit zunehmendem Alter. Andere Zahlen gehen davon aus, dass jeder 12. Senior mangelernährt ist. 

Mit dem anerkannten Mini-Nutritional-Assessment (MNA®)  können Sie einfach die Gefahr für eine Mangelernährung einschätzen. 

Alltagssymptome als Zeichen der Mangelernährung

Einhergehend mit einer Mangelernährung können zahlreiche unspezifische Symptome auftreten, die die Lebensqualität im Alltag mindern:

• Müdigkeit

• Schwindel

• Blässe

• Schwäche

• Antriebslosigkeit

• Schlafstörungen

Verständlich, dass durch eine ausreichende Ernährung wieder mehr Lebensqualität erreicht werden kann. Häufig ist allerdings das Problem, dass die notwendigen Nährstoffe nicht mit der normalen Portionsgröße zu sich genommen werden können.

Umso mehr stellt sich allerdings die Frage nach der richtigen Dosierung, Einnahme und Wirkweise. Deshalb sollte dies in Fachhände: Der Hausarzt kann durch entsprechende Blutuntersuchungen spezifische Mängel erkennen. Ernährungstherapeuten und – berater geben Auskunft über allgemeine Koch- und Ernährungstipps. Das wird häufig von der Krankenkasse gefördert.

Übersicht: Gründe für Mangelernährung

 

Gründe für Mangelernährung im Alter

Fehlender bzw. reduzierter Appetit

Kau- und Schluckstörungen

Erschwerter Einkauf

Chronische Erkrankungen

Finanzielle Schwierigkeiten

Psychische Probleme (z. B. Depression)

Demenz

Nahrungsergänzung vs. Trinknahrung

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel gibt es als Shot, das heißt als eine konzentrierte Flüssigkeit von nur wenigen Millilitern oder als eine Art Fruchtgummi  zum Kauen. So wird die täglichen Einnahme von Vitaminen und wichtigen Zusatzstoffen abwechslungsreich und bunt. Diese Form der Verabreichung ist nicht nur für Kinder gedacht, sondern wird bei Erwachsenen und Senioren immer beliebter. 

Trinknahrung ärztlich verordnen lassen

Orale Supplemente zählen zur künstlichen Ernährung und sind die Übergruppe von Shakes und Pulvern, die die orale Nahrungsaufnahme einfacher, sicherer und selbständiger machen sollen. 

Trinknahrung (auch Astronautenkost, Sondenkost genannt) sind spezielle Nahrungsmittel, meist in Form von dickflüssigen Getränken, die eine spezielle Zusammensetzung von Nährstoffen und Kalorien haben. Zwischenzeitlich gibt es diese auch in Pudding- oder Breiform. Trinknahrung wird nach aktueller Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) als Lebensmittel gezählt und ebenfalls generell für die ärztliche Verordnung ausgeschlossen. Entsprechend dem § 31 Abs. 1 Satz 2 SGB V gelten für bestimmte Indikationen Ausnahmen, die eine ärztliche Verschreibung möglich machen.

Gerade im Bereich der palliativen Versorgung ist die Verschreibung von Trinknahrung und anschließende Abrechnung mit der Krankenkasse häufig kein Problem.

Fazit

Mangelernährung und ihre Folgen kann durch rechtzeitiges Eingreifen mit den entsprechenden Produkten reduziert werden. Dafür müssen alle Beteiligten dem Thema mehr Aufmerksamkeit schenken und regelmäßig auf Symptome achten.

Mit dem Service von hellomed erhalten Sie sowohl die notwendigen verschreibungspflichtigen Präparate und darüber hinaus die notwendigen Mittel für eine ausgewogene und ausreichende, nährstoff- und vitaminreiche Ernährung in Apothekenqualität. 

 

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